Willkommen beim FC Wangen

Candy Decker hat klare Vorstellungen von seiner zukünftigen Arbeit als Trainer des FC Wangen

Von Giuseppe Torremante

WANGEN – Seit Donnerstagabend ist klar: Fußball-Verbandsligist FC Wangen wird in der kommenden Saison einen neuen Trainer haben. Der Vertrag mit Uwe Wegmann wird nicht verlängert, für ihn holt der FCW den 34-jährigen Candy Decker vom FC Memmingen. Der Kontakt zwischen Wangen und Decker bestand schon seit Jahren. „In der Vergangenheit hat es mit einem Engagement beim FCW aus verschiedenen Gründen nicht geklappt. Jetzt freut es mich, dass wir uns einig wurden“, betont Decker im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“.

Für Decker ist der FC Wangen ein Traditionsverein, deshalb sei es auch eine ehrenvolle Aufgabe, hier arbeiten zu dürfen. Der aktuelle Tabellen-13. der Verbandsliga setzt in Zukunft verstärkt auf die Jugend und das sei auch seine Philosophie. Will heißen: Junge Talente sichten und sie für die Verbandsligamannschaft entwickeln. „Das ist eine reizvolle Tätigkeit und auf die freue ich mich sehr“, sagt Decker. Er sei sehr gut vernetzt und könne auch andere Talente nach Wangen locken. Für die Verantwortlichen des FCW ist es aber wichtig, dass ein Großteil der Mannschaft aus der eigenen Jugend kommt. „Die Zuschauer können sich dann mit der Mannschaft besser identifizieren“, sagt Vorstandsmitglied Ralf Hartmann.

Für den neuen Mann an der Außenlinie, der 22 Jahre beim FC Memmingen als Spieler und Trainer aktiv ist, ist diese Denkweise nicht fremd. Im Gegenteil: „Auf die eigene Jugend zu setzen, den Spielern eine Perspektive in der Verbandsliga zu bieten, das ist eine tolle Sache und ich kann mich voll und ganz damit identifizieren“, betont Decker.

Decker war bis zu seinem 24. Lebensjahr in der Regionalliga Süd ein gefährlicher Torjäger, dann zwang ihn ein Knorpelschaden an der Hüfte dazu, seine aktive Laufbahn als Spieler abrupt zu beenden. Anstatt sich mit dem Gedanken anzufreunden, im Profibereich Fuß zu fassen, machte er eine Lehre als Industriemechaniker. „Das war im Nachhinein gesehen die richtige Entscheidung“, sagt Decker. Eine Fehlstellung der Hüfte und die enorme Belastung im Fußball führten zum besagten Knorpelschaden. „Die meisten Mannschaften arbeiteten damals unter Profibedingungen, wir nicht. Nach acht Stunden Busfahrt mussten wir am anderen Tag wieder unser Geld verdienen“, betont Decker.

Mehr als zwei Jahrzehnte war er dem FC Memmingen treu, als Spieler und aktuell als Co-Trainer der Regionalligamannschaft. Nun geht er einen anderen Weg. Sein Ziel ist es, beim FC Wangen etwas zu bewegen, eine schlagkräftige Mannschaft zu formen, die in der Verbandsliga wieder den Blick nach oben richten kann. „Das wird ein weiter Weg und darin steckt viel Arbeit, aber ich freue mich darauf“, meint er. Klar, Decker will ein paar Jahre diese Entwicklung des Vereins mitprägen, er ist aber nicht blauäugig. „Wenn die Chemie zwischen allen stimmt, dann arbeite ich länger als ein Jahr in Wangen. Wenn nicht, dann geht es woanders weiter. Ich bin aber optimistisch, dass ich in Wangen länger tätig sein werde“, sagt Decker.