Willkommen beim FC Wangen

Beim Trainingsauftakt des FC Wangen vertrat Christoph Mangler (vo.) den erkrankten Candy Decker. Mittlerweile hat der neue FCW-Trainer seine Arbeit im Allgäu aber begonnen. FOTO: JOSEF KOPF

Fußball-Verbandsligist FC Wangen geht mit einem stark verjüngten Team in die neue Saison

Von Giuseppe Torremante

WANGEN – Trainer Candy Decker (34 Jahre) und Co-Trainer Christoph Mangler (33) könnten aufgrund ihres fußballerischen Könnens, ihres Alters und ihrer Erfahrung Teil der neuen Mannschaft des Fußball-Verbandsligisten FC Wangen sein. Sie würden der Mannschaft auf dem Feld sicher guttun. Beide haben ihre aktive Karriere aber beendet, weil der Körper nicht mehr mitspielte. Decker und Mangler haben stattdessen die Aufgabe, das neuformierte und stark verjüngte Team des FCW in der höchsten württembergischen Amateurliga zum Klassenerhalt zu führen. Die Aufgabe ist bei erneut sechs Absteigern schwierig.

Candy Decker und Christoph Mangler sind aber optimistisch. Mit einem 24-Mann-Kader geht der FCW in die neue Saison. Im Team sind nur fünf erfahrene Spieler – Abwehrchef Daniel Wellmann, Mittelfeldspieler Kaan Basar, Okan Housein, Kapitän Simon Wetzel und Tolga Korkmaz. Der Rest ist zwischen 18 und 26 Jahre alt. „Wir haben einen ausgeglichenen Kader, der auch in der Breite qualitativ gut ist“, sagt Decker. Obwohl er aufgrund der Abgänge auf zahlreichen Positionen umbauen muss, hat der neue Trainer mehrere Kandidaten, die „ eine Bereicherung für das Team“ sind. Auch Mangler lobt das Team nach den ersten Eindrücken: „Die Mannschaft ist willig, arbeitet gut und das soll auch so bleiben.“

Vor allem die Alternativen auf den Außenbahnen lassen aufhorchen. Kai Herrmann (26), der vom Bezirksligisten SV Beuren kam, ist ein schneller und trickreicher Spieler. Jan Gleinser, der bislang oftmals die Last alleine trug, kann daher ab und an durchatmen. Alexander Honold, der aus der Bayernliga vom TSV Kottern ins Allgäu wechselte, ist für den Angriff eine Verstärkung. Einen guten Eindruck hat bislang der 17-jährige A-Jugendspieler David Stojak hinterlassen. „Ein Spieler, der in die Tiefe geht“, lobt Decker. Wangens Sportlicher Leiter Günter Gollinger ist noch auf der Suche nach einem schnellen Außenbahnspieler. Der Sturm, in der vergangenen Saison das Problemkind des FCW, ist für die neue Saison deutlich besser aufgestellt.

Abgesehen von den Personalien gibt es aber noch einige andere Baustellen, die vom neuen Trainerduo bearbeitet werden müssen. Die sogenannten zweiten Bälle bereiteten der Mannschaft immer wieder Probleme. Einige Spiele wurden fast schon fahrlässig hergegeben. „Das kann man trainieren und die Spieler immer wieder darauf hinweisen, was sie tun sollen“, meint Decker. Eine weitere Baustelle ist die mangelnde Chancenverwertung. Der FC Wangen erspielte sich viele Möglichkeiten, ließ sie aber allzu oft liegen. Viele Mannschaften schnappten den Allgäuern daher die Punkte weg. „Durch viele Abschlüsse im Training kommt auch hier die Sicherheit und Kaltschnäuzigkeit bei den Spielern“, sagt Mangler.

Einer, der vor dem Tor eiskalt ist, stieß nach einer Pause am Donnerstag zur Mannschaft: Okan Housein. Der offensive Mittelfeldspieler war mit 18 Treffern bester Torschütze. Alle anderen Spieler, die am 26. Juni das Relegationsspiel gegen Reutlingen bestritten hatten (3:1-Sieg und Klassenerhalt), kehren erst am 18. Juli zurück. „Unsere erfahrenen Spieler wissen, was sie tun. Sie kennen ihren Körper und gönnen sich die Pause, die sie benötigen. Dann kommt die Lust auf Fußball wieder zurück“, meint Ralf Hartmann, Vorstand Sport beim FCW. Hartmann ist davon überzeugt, dass die vielen jungen Spieler für Candy Decker eine große Motivation sind. „Unser neuer Trainer hat beim FC Memmingen sehr gute Arbeit mit dem Nachwuchs geleistet und ich bin davon überzeugt, dass er das in Wangen auch tun wird.“

Der FC Wangen hat bislang drei Testspiele geplant. Los geht es am Samstag (17 Uhr) in Sonthofen. Eine Woche später gastiert um 14 Uhr der südbadische Verbandsligist SC Pfullendorf in Wangen – der Spielort ist noch offen. Die dritte Partie ist beim Bezirksligisten Beuren (Dienstag, 19. Juli, 19 Uhr). Da der FC Wangen in der ersten Runde des Verbandspokals ein Freilos hat, wird noch ein Gegner gesucht. Gollinger will beim Oberligisten Ravensburg anfragen, denn auch der FV hat ein Freilos.

Am 6. August startet schließlich die neue Verbandsligasaison. Die ersten fünf Spiele haben es in sich. Zweimal trifft der FCW auf starke Teams (Fellbach, Gmünd), zweimal sind Aufsteiger die Gegner, in der Mitte liegt das Derby beim TSV Berg. „Wir nehmen es, wie es kommt“, sagt Decker und verschwindet mit Mangler Richtung Mannschaft, die bereits auf die neuen Chefs wartet.Giuseppe Torremante

Die ersten Spieltage in der Verbandsliga:
SC Geislingen – FC Wangen (Sa., 6. August, 15.30 Uhr);
FC Wangen – SV Fellbach 
(13. August, 15.30 Uhr);
TSV Berg 
– FC Wangen (17. August, 18.30 Uhr);
FC Wangen – VfL Nagold 
(20. August, 15.30 Uhr);
FC Wangen 
– Normannia Gmünd (27. August, 15.30 Uhr).