Bei der Generalversammlung des Fußballvereins geht es nicht nur um Finanzen und die sportliche Situation. Thema sind auch drei besondere Ehrungen.
Von Bernd Treffler (SZ 03.04.2023)
Durchwachsene sportliche Bilanz, dafür solide Finanzen und intaktes Vereinsleben: So hat sich der FC Wangen auf der jüngsten Generalversammlung im Gemeindehaus von St. Ulrich präsentiert. Mit dem seit Anfang des Jahres genutzten Clubhaus im Allgäustadion eröffnen sich für den Fußballclub zudem neue Perspektiven.
Wie stellt sich die sportliche Situation des FC dar?
Zumindest im aktiven Bereich derzeit weniger gut. Das Verbandsliga-Team befindet sich in größter Abstiegsnot, eine zweite Mannschaft als Spielgemeinschaft mit dem ASV gibt es seit dieser Saison wegen Personalmangels nicht mehr. „Wir sind da dran, die erste Mannschaft braucht einen Unterbau“, sagte Vorstandsmitglied Daniel Wellmann. Bei der Jugend habe die Pandemie zunächst zu einem Mitgliederschwund geführt, mittlerweile seien jedoch wieder mehr als 230 Kinder und Jugendliche für den FC am Ball — ein Niveau wie vor Corona. Im Aktiven–Bereich will der FC an seinem Konzept festhalten, junge Spieler aus der Region zu holen, wie der sportliche Leiter Peter Doubek erklärte. Aber: „Wir müssen hier Vertrauen und Geduld haben. Das, was wir wollen, dauert seine Zeit.“
Grundsätzlich sah Daniel Wellmann die „Gemeinschaft des FC auf soliden Beinen“. Das Projekt des Vereinshauses habe gezeigt, was den FC ausmache: „Zusammenhalt und Engagement der Mitglieder und Sponsoren.“ Wellmann bildet seit der Generalversammlung 2021 im Allgäustadion zusammen mit Werner Taubenheim und Ralf Hartmann den dreiköpfigen Vorstand und zog ein positives Fazit seiner beiden ersten Jahre: „Wir funktionieren als Team, die Arbeit ist anstrengend, aber sie macht Spaß.“ Den Überblick zur sportlichen Situation des Vereins komplettierten die weiteren Berichte aus den Abteilungen Jugend (Taubenheim), Freizeitsport (Klaus Kottmann), Alte Herren (Gerhard Natterer, Norbert Rasch) und Schiedsrichter (Hubert Buck).
Wie steht der Fußballclub finanziell da?
Corona hat sich in den beiden zurückliegenden Jahren auch in den FC–Bilanzen niedergeschlagen — vor allem in 2021. So reichten die Einnahmen im sogenannte ideellen Bereich (Spenden, Mitgliedsbeiträge), in der Vermögensverwaltung (Mieterträge) und im wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb (Sponsoring) nicht, um die Ausgaben für den sportlichen Betrieb (rund 178.000 Euro) auszugleichen. Am Ende blieb ein Minus von knapp 5700 Euro. Dass 2022 ein Jahr im sportlichen Vollbetrieb war, zeigten die Ausgaben von gut 300.000 Euro. Hier schloss der FC mit einem Minus von rund 650 Euro ab, also einer roten Null. Mit einem Eigenkapital von 70.000 Euro stehe der Verein aber auf einer soliden Basis, wie Christoph Spöri in seinem Kassenbericht sagte.
Wegen allgemein gestiegener Kosten für den Spielbetrieb beschlossen die rund 70 anwesenden FC–Mitglieder dennoch und erstmals wieder seit 2013 eine Beitragserhöhung im Jugendbereich. So müssen C– bis A–Junioren künftig 190 statt wie bisher 140 Euro jährlich zahlen. Bei den E– und D–Junioren sind es 150 Euro (D: 140, E: 90) und bei den G– und F–Junioren 100 Euro (90). Laut Ralf Hartmann befinde man sich damit etwa auf dem Niveau anderer größerer Fußballvereine in der Region.
Welche Ergebnisse bringen die Wahlen?
Hartmann war es auch, der sich mit seinen beiden Vorstandskollegen Wellmann und Taubenheim zur Wiederwahl stellte und einstimmig bestätigt wurde. Die Wahlen zum Hauptausschuss brachten ebenfalls einmütige Voten. Ihm gehören künftig Peter Doubek als sportlicher Leiter Aktive an, genau wie Markus Stordel als Mitglied des Jugendausschusses, Frauke von Klebelsberg als Frauenvertreterin, Jürgen Hold als Bau– und Eventmanager sowie Geschäftsführer Leon Detzel und Anton Müller als Vertreter der Freizeitabteilung.
Er unterstützt den FC Wangen bis heute ebenfalls als Ratgeber und Gönner.